Ausserdem zeigt Andrzej Stasiuk, wie Polen mit den Schatten seiner Vergangenheit ringt, Ewald Frie erinnert sich an seine Kindheit auf einem Bauernbetrieb, und Emma Cline folgt den Irrungen eines Escort-Girls. Über hundert Tote, Hunderte von Verletzten: Die von Islamisten verübten Terroranschläge vom November in Paris haben gezeigt, wie verletzlich unsere Gesellschaft ist.
Ein erschütterndes Zeugnis. Es gab eine Zeit, in der niemand mehr wusste, was «liberal» heisst. Weil sich alle liberal nannten. Heute ist «liberal» in gewissen Kreisen zum Schimpfwort geworden. Die Philosophin Elif Özmen zeigt, dass Gegner des Liberalismus gute Gründe hätten, zu Liberalen zu werden. Eine Bauernfamilie im Münsterland.
Kühe, Felder und viel Arbeit. Ein Leben, das sich abseits der modernen Welt zu vollziehen scheint. Bis die Neuerungen kommen. Der Historiker Ewald Frie hat ein autobiografisch grundiertes Stück deutsche Alltagsgeschichte geschrieben. Politische Verbrechen aufzuarbeiten, stellt posttotalitäre Staaten vor ein Dilemma. Verfolgt man sie rigoros, droht eine Spaltung der Gesellschaft. Verschweigt man sie, bleibt Unrecht ungesühnt. Lärm ist ärgerlich.
Aber wahrscheinlich stand am Anfang der Welt auch der Anfang des Lärms. Und vielleicht ist Lärm eine unabdingbare Nebenerscheinung des Lebens: Der Historiker und Schlagzeuger Kai-Ove Kessler hat eine Kulturgeschichte des Lärms geschrieben. Nach dem Tod ihres Mannes, des russischen Schriftstellers Oleg Jurjew, begann Olga Martynova ein Journal zu schreiben. Diese nun in Buchform erschienenen Aufzeichnungen sind ein stilles Trauerbuch und zugleich ein Versuch der Autorin, sich nach dem Verlust wieder ins Leben zurückzuschreiben.
Die Notate transzendieren das rein Elegische, indem sie die Reflexion ins Philosophische weiten. In diesem Roman erzählt Maxim Biller seine fiktionalisierte Familiengeschichte, in der vieles mit der Wirklichkeit übereinstimmt, das meiste jedoch erfunden ist.
