Eine Partnerorganisation von Brot für die Welt ermöglicht Jungen und Mädchen in die Schule zu gehen, und unterstützt die Familien dabei ihr Einkommen zu erhöhen. Mbalu hat keine Zeit zu den Kindern zu schauen, die da drüben toben, lachen und singen. Sie muss arbeiten und läuft weiter, vorbei an den kleinen Lehmhäusern, vorbei an grasenden Ziegen. Die älteren Männer im Dorf kauen gern die bitteren Samen. Jeden Tag dreht das Mädchen die gleiche Runde. Will jemand etwas kaufen, kniet es sich in den roten Staub und wickelt seine Schätze aus.
Sie ist acht Jahre alt. Ihr Vater starb, als sie drei war. Ihre Mutter verkraftete den Tod des Mannes nicht, wurde krank und starb eben-falls. Mit ihrem Mann, Mbalu und neun weiteren Familien-mitgliedern lebt sie auf engstem Raum in ihrem kleinen Häuschen.
Corona-Pandemie in Afrika Sierra Leone gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Mehr als die Hälfte aller Kinder müssen arbeiten, damit ihre Familien überleben können. Zur Schule gehen sie meist nicht. Dazu müssen sie die Familien überzeugen und ihnen andere Einnahmequellen bieten.
Bald darauf kann Mbalu zum Unterricht. Mit seinem Motorrad ist er ständig in den umliegenden Gemeinden unterwegs, geht von Haus zu Haus. Eines Tages kam Jalloh auch nach Maducia.
Er sah Mbalu und sprach mit ihr, fragte sie nach ihren Lebensumständen. Eine Schule hatte das Mädchen damals noch nie von innen gesehen. Für die alte Frau war es anfangs undenkbar, die Enkelin in die Schule zu schicken. Wovon sollten sie die Schulsachen bezah-len? Die Achtjährige wirkt wie verwandelt. Sie ist nun nicht mehr die tüchtige Verkäuferin, sondern ein kleines Mädchen.
