Im Parterre wird massiert, und im Obergeschoss gibts die Extras — dieses Geschäftsmodell scheint in Mailand besonders gut zu florieren. Allein in diesem Jahr sind in der italienischen Wirtschaftsmetropole fast neue Massagesalons eröffnet worden. Deren Zahl ist von 20 im Jahre auf inzwischen angestiegen. Die Behörden gehen jedoch davon aus, dass es sich bei den meisten um in Italien verbotene Bordelle handelt.
Zumindest in einem Fall hat sich diese Vermutung bestätigt. Ein jähriger Mailänder hat die Betreiberin eines solchen Salons angezeigt.
Nun ist der Laden geschlossen, und die Besitzerin, eine jährige Brasilianerin, hat ein Strafverfahren wegen Ausbeutung und Förderung der Prostitution am Hals. Die Anzeige hatte der Mann aber nicht aus Pflichtbewusstsein oder wegen moralischer Bedenken eingereicht, sondern schlicht, um seine Ehe zu retten.
Nach einer Kontrolle seines Handys war ihm seine Frau nämlich auf die Schliche gekommen, hatte entdeckt, dass er selber zu den regelmässigen Kunden des Etablissements gehört hatte — im Obergeschoss und nicht im Parterre, wie sich wohl versteht. Zunächst drohte ihm seine Frau mit der Scheidung.
Unter der Bedingung, dass er seinen Lebenswandel ändert und das Bordell hochgehen lässt, war sie aber schliesslich bereit, ihm zu verzeihen.
