GEWICHT: 49 kg
Boobs: 85B
60 min:130€
Abfahrt: +30€
Intime Dienste: Bondage, Franzosische Erotik, Sex in der Sauna, Hetero, Deep Throat
Gerheim: Manche Gründe, zur Sexarbeiterin zu gehen, fallen tatsächlich weg: Sexualität soll heute primär in der Paarbeziehung stattfinden, das ist zentral. Frauen werden deshalb von Männern seltener als früher eingeteilt in Heilige und Hure. Die Fantasie, dass man die heilige Ehefrau nicht beschmutzen darf, gibt es in dieser Reinform nur noch selten.
Ausgefallene Wünsche müssen nicht unbedingt ausgelagert werden. Auch der Bordellbesuch für den jungen Mann als Initiationsritus wird immer unbedeutender. Der innermännlichen Konkurrenzkampf um die begehrte Ressource Sexualität beziehungsweise um sexuelles Kapital Wer hat wie oft mit wie vielen Frauen? Gerheim: Prostitution hat noch immer eine Kompensationsfunktion.
Ich bekomme privat nicht, was ich brauche, also zahle ich dafür. Diese Männer leiden dann oft unter Einsamkeits- oder Versagensgefühlen, denn eigentlich hätten sie lieber eine Freundin oder Frau, mit der sie Sex haben und eine Beziehung leben können. Gerheim: Wahrscheinlich ja. Aber die Prognose ist schwierig. Sie hängt von Machtverhältnissen und sozialen Kämpfen im Prostitutionsfeld ab.
Welche Diskurse sind dominant und bestimmen die Praxis? Der Täter-Diskurs könnte Prostitution unattraktiv machen, weil er sie als strukturelle Gewalt definiert. Der Entfremdungsdiskurs erklärt, warum Prostitution für viele Männer und Frauen uninteressant ist oder wird. Denn eine Sexualbeziehung soll demnach nicht nur in der romantischen Beziehung, sondern auch im One-Night-Stand auf wechselseitigen und authentischen Gefühlen beruhen. Gerheim: Grundsätzlich ist Prostitution ein Herrschaftsverhältnis und zudem in extremer Form geschlechtsspezifisch und geschlechtshierarchisch strukturiert.
Die Sexarbeiterin gibt, für einen begrenzten Zeitraum und in klar umrissenen Grenzen, ihr sexuelles Selbstbestimmungsrecht gegen Bezahlung auf und der Freier erhält damit die temporäre Verfügungsgewalt über ihren Körper.