Etwa Laufhäuser, Bordelle und andere Einrichtungen bieten in Thüringen sexuelle Dienstleistungen an. Das älteste Gewerbe der Welt ist im Freistaat aber nur selten offen sichtbar. Das seien gerade einmal 0,01 Prozent aller Straftaten im Freistaat. Die Dunkelziffer sei vermutlich deutlich höher. Gewissheit darüber, wie viele Prostituierte in Thüringen ihre Dienste anbieten, gibt es nicht, ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Denn anders als bei anderen Gewerben ist eine Anmeldung nicht verpflichtend.
Rund Laufhäuser, Bordelle und andere Einrichtungen, in denen "sexuelle Dienstleistungen" angeboten werden, gibt es nach Schätzung der Kriminalisten derzeit im Freistaat.
Grundsätzlich ist Prostitution laut Gesetz in Thüringen nur in Orten mit mehr als 30 Einwohnern erlaubt. Zusätzliche Schwierigkeiten bei der Erhebung von Zahlen macht die sogenannte Wohnungsprostitution, die dem Sozialministerium zufolge stark zunimmt.
In Erfurt wurden und beim Bürgeramt jeweils 24 Anzeigen wegen des Verdachts auf Prostitution eingereicht. Derzeit gibt es in der Landeshauptstadt drei offiziell genehmigt Bordelle und drei sogenannte Toleranzzonen, in denen Prostitution erlaubt ist. Für ist eine Evaluation der bisherigen Regelung vorgesehen. Experten üben immer wieder Kritik an der Gesetzeslage.
Sowohl Zwangsprostitution als auch die Verbreitung von Krankheiten könne so nur schwer verhindert werden. Erst im Februar hatte eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Thüringer Landtag gezeigt, dass der Landesregierung kaum Zahlen zur Prostitution im Freistaat vorliegen und damit auch die Möglichkeiten zur Einflussnahme entsprechend gering sind. Eine Prostituierte wartet auf einen Freier.
