Contact Admin. Doch nicht nur das thailändische Klima erschwert die Arbeit - sie muss gegen jede Menge Vorurteile ankämpfen. Von Thilo Thielke. In den Gewässern vor der königlichen Residenz kreuzen die Kriegsschiffe der thailändischen Marine. Nur wenige Meter entfernt, am Strand der einfachen Leute, räkeln sich sonnenhungrige Pauschaltouristen aus Deutschland, Skandinavien und England. In den Safaricamps warten in der brütenden Hitze des Tages bemitleidenswerte Reitelefanten auf Touristen und in den Bars leichtbekleidete Mädchen auf die Kundschaft in der Nacht.
So plätschert das Leben in Hua Hin dahin. Tagein, tagaus. Das Seebad, Kilometer südlich von Bangkok gelegen, führt eine ruhige Existenz - nicht so verrucht wie Pattaya, ihr Pendant auf der anderen Seite der Bucht, nicht so schrill und schwül wie die Hauptstadt.
Kathrin Puff findet das nicht. Es ist noch früh im Jahr; die Lese ist erst im Februar. Aber wenn das Klima so bleibt, erwartet Kanchanomai einen guten nächsten Jahrgang.
Puff, 30, hört es gerne. Eigentlich dürfte hier in Südostasien, am Breitengrad, ja gar kein Wein heranwachsen, zumindest kein guter, meinen die Traditionalisten aus Bordeaux, der Toskana oder dem Rheingau. Die schwören darauf, dass Wein nur zwischen dem Breitengrad gedeiht. Puff kann darüber nur lachen: "So ein Quatsch. An edle Tropfen aus Chile und Argentinien hat man sich schon gewöhnt, auch an Neuseeland und Australien als Weinproduzenten. Und sie kommen mit Wucht. Und über mangelnde Anerkennung kann sich die deutsche Weinbauerin kaum beklagen.
Und der kommende Shiraz, der Rote, der gerade in den eigens aus Frankreich importierten Eichenfässern heranreift und im März auf den Markt kommen wird, soll noch besser werden. Ein feiner Erfolg auch, dass es die Weine von "Siam Winery" mittlerweile sogar ins Sortiment von "Carrefour" geschafft haben. Die französische Supermarktkette ist bekannt für ihre erlesene Auswahl.
