GEWICHT: 56 kg
BH: 65B
1 Stunde:70€
Analsex: +40€
Intime Dienste: Korperbesamung, Einfache Herrschaft, Nylon- und Strapserotik, Trampling, Vaginal fingern
Wie es der dumme Zufall will, trifft Graf Robinson alias Baron Wallenstedt bei seiner Ankunft auf die jüngere, heimlich verheiratete Caroline, hält sie für seine künftige Braut und verliebt sich auf der Stelle. Was wie eine belanglose Burleske klingt und in der Rezeptionsgeschichte auch meist so behandelt wurde, erweist sich bei genauem Hinsehen als eine Beinahe-Tragödie einer jungen Frau, die nur durch die verständnisvolle Haltung des Grafen am Ende eine gute Wendung nimmt. Auch wenn solche Bezeichnungen weder exakt definiert noch inhaltlich strapazierfähig sind, darf die Bezeichnung in diesem Fall als Hinweis gelten, dass die Figuren dieses Stücks keineswegs in der unbeschwerten Sphäre heiterer Zerstreuung aufgehen.
Regisseur Philipp Harnoncourt interessiert sich für all das offenbar herzlich wenig. Ein pikanter Fingerzeig, dem im weiteren Verlauf des Stücks aber nur noch begrenzt lustige szenische Einfälle folgen. Und spätestens wenn Frau Talma an einer in Penishöhe hängenden Krawatte nestelt, um zu verdeutlichen, was ihr fehlt, ist klar, auf welchem Niveau sich die Regie die nächsten zweieinhalb Stunden durch das Stück schleppt.
Leider ist aus Bad Lauchstädt in diesem Fall auch musikalisch kein Trost zu melden: Unter Joachim Neugart , Kantor am Quiriniusmünster in Neuss, hangelt sich das Kölner Orchester Concert Royal rasch und beweglich auf seinen historischen Instrumenten durch Cimarosas detailreich ausgearbeitete Partitur. So rechte Freude macht die kleine Besetzung jedoch nicht: Zu unausgewogen die Balance zwischen Streichern und Bläsern, zu papieren dünn der Klang der Violinen, zu anfechtbar die Intonation, zu spröde die Tongebung der Holzbläser, namentlich der Klarinette.
In bester, historisch wohl etwas überinformierter Art spielen Phrasierungsbögen, Legato-Schmelz oder belcanteske Tonentwicklung kaum eine Rolle; auch die Crescendi, denen Rossini einiges abgeschaut haben dürfte, bauen sich statt spannungsvoll eher kraftlos auf.
Das Spektrum im Sängerensemble reicht zwischen bemühtem Konservatoriums-Niveau, unbeleckt von italienischer Schule, bis hin zu ansprechenden jungen Stimmen. Katarzyna Wilk als Caroline gibt mit kleiner, feiner Stimme dem Spektrum der Gefühle zwischen Hoffnung, Verlegenheit, Empörung und Verzweiflung Profil: kein dramatisch erfüllter, aber ein sauber artikulierender, nicht zu kopfig begrenzter Sopran.