Teures Wahrzeichen: Der Wiederaufbau des Querriegels wird teurer als ursprünglich gedacht. Doch der Wiederaufbau eines Teils der Rekord-Anlage wird deutlich teurer als gedacht. Das zusätzliche Geld hat die Stadt nun freigegeben — auch mit Blick auf die anstehende Landesgartenschau.
Mit absoluter Mehrheit hat der Stadtrat am Donnerstagabend den dafür nötigen Nachtragshaushalt beschlossen. Was verspricht die Landesgartenschau ? Bis sollen unter anderem der historische Kurpark inklusive Gradierwerk saniert werden — um sich als kultureller Mittelpunkt der Stadt neu zu präsentieren. Auch die Saalehänge mit alten Wegen an den Fluss sollen wiederhergestellt werden, dazu Sichtachsen auf die Leunawerke.
Hinzu kommen weitere 3,3 Millionen Euro für Veranstaltungen. Sachsen-Anhalt gibt dazu Fördergeld sowie einen sogenannten Sockelbetrag — laut Ausschreibung von in Höhe von fünf Millionen Euro. Wer kriegt die Landesgartenschau ? Für die übernächste Landesgartenschau läuft derzeit noch das Bewerbungsverfahren. Städte und Gemeinden können bis Mitte Juni ihre Konzepte einreichen. Bad Dürrenberg selbst muss Hintergrund: Der Abriss und der nun anstehende Wiederaufbau eines maroden Querstücks werden mehr kosten als ursprünglich geplant.
Das Meter lange Holzbauwerk wird rund drei Millionen Euro kosten. Von oben läuft die Sole über etliche Schwarzdornreisigäste, wodurch Wasser verdunstet und zugleich salzheitige Luft für die Atemwegstherapie entsteht. Heute sind noch drei Gradierwerke mit ihren Verbindungsbauten ganz oder teilweise erhalten. Nach Stadtangaben bilden sie noch immer eine Länge von Metern, womit das Gradierwerk Bad Dürrenberg weiter die längste zusammenhängende Anlage Deutschlands bildet.
Das Gradieren ist ein Prozess, um Siedekosten bei der Salzgewinnung zu sparen. Es erhöht durch Verdunstung den Salzgehalt der Sole. Ein Gradierwerk besteht aus einem Holzgerüst, das mit Schwarzdornreisigbündeln gefüllt ist. Ganz nebenbei entsteht — ähnlich wie am Meer — salzhaltige Luft, die eine positive Wirkung auf die Atemwege hat. Sie hatte einen Salzgehalt von sieben bis neun Prozent. Nach dem Gradieren wies sie eine Konzentration von 16 bis 18 Prozent auf, was das Salzsieden in Siedepfannen deutlich verkürzt hat.
