Die Leopoldistube mit ihrer Jahre alten, vertäfelten Stube könnte viele Geschichten erzählen. Besonders schön ist die von den Wirtsleuten, die als einer der ersten in Linz den Slow Food Gedanken vorlebten. Die Adlergasse ist Meter kurz, dennoch birgt sie einen langen Erfahrungsschatz.
Das Wirtshaus wurde zwar im Zuge der Errichtung der Brückenkopfgebäude abgerissen, geblieben ist der Name der Gasse - und das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahrhundert auf der Nummer 6.
Ordenschwestern nutzten einst das Gebäude als Rückzugsort. Aber ein Fenster vor dem Gebäude ermöglicht einen Blick in die angrenzenden Räumlichkeiten. Es war eine ruppige Zeit: Viele Gläser, Knochen und Beziehungen gingen bei manchen Schlägereien in der Leopoldistube zu Bruch.
Geblieben ist die jährige Wirtshausstube mit edlen Holzvertäfelungen, mächtigen Tram und historischem Gewölbe. Perlen dieses Alters und in dieser Unversehrtheit findet man in Linz kaum noch. Das Stüberl war Inbegriff für die besten Palatschinken, flaumige Buchteln und köstliche Rindsrouladen.
Nach einer kurzen gastronomischen Ruhepause übernahmen vor zwei Jahren die Künstlerin Nora Stinglmayr und Pierre Jean Levassor das Lokal und hievten es an die Spitze der kulinarischen Nachhaltigkeit. Seit zehn Jahren zeigt das Geschäftsduo, dass Nachhaltigkeit keine Worthülse ist.
