Der Baumarkt steht seit Herbst leer, nachdem Praktiker Insolvenz angemeldet hatte. Er hat einen Projektentwickler beauftragt, Pläne für das gesamte Areal zu entwickeln. Denn leer steht nicht nur der zweigeschossige Praktiker-Markt, sondern auch der Aldi.
Die Idee, den Baumarkt zu einem Bordell umzubauen, ist derzeit nur eine Idee. Eine Bauvoranfrage bedeutet, der Investor will von der Stadt wissen, ob rechtlich etwas dagegen spricht. Es handelt sich um ein Gewerbegebiet, in dem ein Bordellbetrieb nicht ausdrücklich ausgeschlossen, also zulässig ist.
Nächster Schritt wäre ein Bauantrag des Eigentümers. Rewe sollte sich dort mit seiner ersten Filiale in Garbsen niederlassen. Für die Einzelhandelskette wäre im hinteren Teil des Geländes ein Neubau entstanden.
Praktiker wäre abgerissen und durch einen modernen bis zu achtgeschossigen Gewerbeneubau mit Büros ersetzt worden. Der Plan liegt derzeit auf Eis. Zulässig sind dort maximal Quadratmeter. Rewe stört die Nähe zu Real. Politiker haben Rewe signalisiert, Pläne für eine erste Niederlassung in Garbsen positiv zu begleiten, nur eben nicht dort. Städtebaulich eher denkbar seien Flächen in der Neuen Mitte neben dem Kino.
Rewe soll aber die Nähe zu Real und zum Planetencenter stören. Die Bordell-Idee bewerteten einige Politiker gestern als Versuchsballon. Möglicherweise wolle der Investor auf diese Weise seiner Rewe-Position Nachdruck verleihen, wohl wissend, dass ein Freudenhaus — egal an welchem Standort — politisch selten Freude macht.
