In der Region sieht das aber anders aus. Frauen bieten sich nicht nur in Nachtclubs an. Vermehrt werden auch Wohnungen in Neubaugebieten angemietet. Tamy — deutscher Abstammung — ist laut Internetpräsentation 28 Jahre alt, etwas mollig und bietet ihre Liebesdienste in Grevesmühlen an. Sie ist 34, schlank und osteuropäischer Abstammung. Auch sie erwartet Besuche in Grevesmühlen. Das allerdings ist nach einer vom damaligen Ministerpräsidenten Bernd Seite verabschiedeten Verordnung gesetzeswidrig.
Denn hat eine Kommune weniger als 15 Einwohner, ist Prostitution per Gesetz verboten. Das trifft nicht nur für Grevesmühlen und Gadebusch, sondern auch für Upahl oder Lützow zu.
Aber überall hier bieten sich Frauen für bezahlten Sex an. So einige der gewissen Etablissements gibt es in der Region. In den kleinen Orten nicht. Im Grevesmühlener Rathaus sieht man die Angelegenheit relativ gelassen. Dennoch seien in den vergangenen Jahren nach Anzeigen auch schon Kontrollen vorgenommen worden. Gesungen und getanzt wird hier weniger, das wissen hinter vorgehaltener Hand nicht nur die Einwohner der Gemeinde. Allerdings habe es auch schon Durchsuchungen des Objekts seitens des Landeskriminalamts gegeben.
Hier müsse das Ordnungsamt aber nicht aktiv, sondern nur informiert werden, sagt die Bereichsleiterin. In Gadebusch wisse man von der Nachtbar und zwei weiteren Wohnungen, in denen Liebesdienste via Internet angeboten werden.
Dennoch gab es bereits Hausdurchsuchungen. Auch Ordnungsgelder wurden verhängt. Von dort aus werden Hausdurchsuchungen und Razzien geplant. Die Mühlen drehen langsam. Ernsthaft ein Dorn im Auge sind diese Anlaufstellen für Liebesdienste scheinbar niemanden, trotz Verordnungserlass.
