Harald Schacht 66 seine Entscheidung für einen sechswöchigen Hilfseinsatz auf der philippinischen Insel Mindoro, von dem er nun zurückgekehrt ist. Oft waren es Entscheidungen über Leben und Tod. Über Patienten hat Dr. Schacht in dieser Zeit behandelt. Die Mangyan lebten sehr einfach, bauten Bananen und Kokospalmen sowie eine Pflanze ähnlich unserem Kohlrabi an, berichtet der frühere Battenberger Hausarzt.
Nach seinen Worten haben sich die oft bekämpften und ausgebeuteten Mangyan in den Urwald zurückgezogen. Mit drei einheimischen Krankenschwestern und einem Fahrer ist Dr. Schacht jeden Morgen gegen 7 Uhr mit einem Landrover in die Berge aufgebrochen. Stetig bergauf, durch Flüsse und Geröll. Gegen 8. Die Mütter, die oft mit 14 oder 15 zum ersten Mal schwanger werden, können die kranken Kinder nicht begleiten, weil sie sich um deren Geschwister kümmern müssen. Fast alle Kinder, die Dr.
Schacht untersuchte, waren unterernährt. Lebensbedrohlich hohes Fieber, Durchfall, Lungenentzündungen, Tuberkulose sowie Wurm- und schwere Hauterkrankungen waren an der Tagesordnung. Der Eingriff glückte. Doch es gab viele Fälle, in denen Dr. Schacht nicht helfen konnte. Natürlich gab es auch positive Erfahrungen. Aber es bedrückt, Mütter im Alter von 19 Jahren zu sehen, die schon drei Kinder haben. Die Zähne rot gefärbt vom Betelnuss-Kauen, mit apathischem Gesichtsausdruck. Die Babys werden oft gleich mitbeerdigt, wenn es keine Angehörigen gibt, die die Kinder zu sich nehmen.
Mädchen im Alter von sechs bis acht Jahren werden oft verkauft — sicher aus einer puren Notsituation heraus. Kinderprostitution spielt ja leider nicht nur auf den Philippinen, sondern weltweit eine zunehmende Rolle. Doch Dr. Auf eigene Kosten, ohne jedes Honorar. Harald Schacht ab. Vor denen habe ich wirklich Respekt.
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