Cem liebt für Geld. Autorin Shelley Masters wollte wissen, wie das ist und wagte den Selbstversuch. Heute Nacht will ich es wissen.
Ich will tun, was anständige Frauen nicht tun. Mir Liebe nehmen für Geld. Mit viel Bargeld in der Tasche treffe ich mich mit einem Professionellen. Einem Callboy, der für Euro die Stunde alles tut, was ich will. Was würden meine Freunde denken, wenn sie das wüssten? Kann man einen Prostituierten sexy finden? Mir fällt schon der Gedanke daran schwer. Denn bei uns Frauen ist Sex doch eher Kopfsache.
Also andersrum: Wie soll ich mich sexy finden, wenn ich für Liebe bezahle und sie nicht von alleine zu mir findet? Viel Sex lässt die Pfunde purzeln. Prima für die Figur: Die B. Zwei Freundinnen, denen ich von meinem Experiment erzähle, sind Singles und beneiden mich spontan. Weil ich das will. So wie rund männliche Prostituierte, die sich in Berlin anbieten. Cem, der schwarze Reiter. Ich kann es mir noch nicht vorstellen. Ich treffe ihn in der Universum Lounge am Kudamm.
Schummriges Licht, bequeme stylische Sofas. Er nimmt meinen Arm und bugsiert mich sanft in die schönste Kuschelecke der Lounge. Wir ordern einen Universum Royal. Beide, ohne Absprache. Und Zigaretten. Wieder gleichzeitig. Am Ende einigen wir uns auf Luckies. Wir lachen so laut, dass alle rübergucken. Merken sie, dass der Mann an meiner Seite nur spielt, dass er mich mag? Oder mag er mich vielleicht doch wirklich? Ehrlich gesagt, er ist nicht der Erste, der das sagt.
Cem wirkt nicht wie ein Typ, der lügt. Nicht, weil er es nicht könnte, sondern weil er keinen Bock drauf hat. Ehrlichkeit finde ich sexy. Sauna-Supergau: Eine Erektion! Wie verhält Mann sich in der Sauna, ohne dass es peinlich wird ….
