Prostitution ist in Weiden verboten. Und doch verkaufen etliche Frauen hier auf Online-Portalen Sex. Über zwielichtige Chats, "gute Adressen" und die etwas anderen Dating-Profile. Teil 1 des Dossiers zum Thema Sexarbeit in Weiden. Alisa kommt gleich zur Sache. Wann man sich denn treffen wolle, fragt sie im Chat.
Morgen, 15 Uhr? Passt für Alisa. Sie schickt ein Bild, einen Screenshot, darauf sind Preise aufgeschlüsselt für alles, was sie anbietet. Kostet: zwischen und Euro, wenn der Kunde in Weiden wohnt oder in ihre Wohnung kommt. Alisa ist keine deutsche Muttersprachlerin, das zeigen ihre Nachrichten.
Ob die Daten auf der Homepage, auf der sich Prostituierte vermarkten, stimmen? Ob es Alisa ist, die schreibt, oder ein Zuhälter? Lässt sich schwerlich überprüfen. Einzig dass Alisa wirklich in Weiden wohnt und hier Sex anbietet, steht fest. Im späteren Verlauf des Chats wird sie ihre Adresse verraten und die beste Parkmöglichkeit anhand eines Verbrauchermarktes beschreiben.
Als sie erfährt, dass sie mit einem Journalisten chattet, der, statt Sex mit ihr, mehr über die Strukturen in der Weidener Rotlicht-Szene erfahren möchte, bricht sie den Kontakt ab. Auch ihr Name, den sie sich als Sexarbeiterin gegeben hat, soll hier nicht erwähnt werden. Sie ist freilich nicht die einzige, die in Weiden Sex für Geld anbietet. Auf Portalen im Internet, entfernt vergleichbar mit Facebook, haben Frauen oder die Zuhälter Profile erstellt, um ihre Dienste online zu verkaufen.
Es sind digitale Bordelle mit Angeboten aus ganz Deutschland. Über Chats und Anfragen können Freier die Prostituierten buchen. Oft sind Handynummern hinterlegt, so wie bei Alisa.
