Annette Kopf hat ein Problem: Die Metzgerin aus Lauffen am Neckar sucht eine Verkäuferin. Schon seit zwei Jahren. Jetzt behilft sie sich mit nackten Tatsachen. Lauffen am Neckar - Eine Metzger in in Baden-Württemberg findet partout keine Verkäufer für ihr Fleisch.
Um zu zeigen, wie attraktiv der Job ist, greift sie zu ungewöhnlichen Mitteln. Die junge Frau trägt einen knappen Bikini - und ein Stück Fleisch über der Schulter. Denn neben ihrem Gesuch ist eine knapp bekleidete junge Frau zu sehen. Warum die Metzgerin mit Fleischeslust um Mitarbeiter buhlt? Immer mal wieder fanden sich auch Interessenten - doch die warfen nach einigen Wochen wieder hin oder waren ständig krank, wie die Metzgerin erzählt.
Deutlich wird das vor allem beim Nachwuchs. Bei geringfügig Beschäftigten in der Branche gebe es auch einen Rückgang. Bei sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigen die Zahlen demnach aber seit Jahren. Die ausgeschriebene Stelle habe durchaus Vorzüge, betont Metzgerin Kopf.
Man hat jeden Tag andere Kunden und die erzählen einem immer was Neues. Er ist Sprecher des Deutschen Fleischer-Verbandes und kann ein Lied von den Nöten der Branche singen. Das Image von damals sei aber überholt: Inzwischen gebe es zum Schlachten technische Hilfsmittel. Hat das Plakat mit der halbnackten Frau auch ein Geschmäckle? Justizminister Heiko Maas SPD will zumindest sexistische Werbung in Deutschland unterbinden. Über einen Entwurf zur Änderung des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb soll die schwarz-rote Regierung in Kürze beraten.
Bei Facebook gibt es zur Stellenausschreibung der Metzgerin ein geteiltes Echo. Und was sagt der Verband? Der Laden von Annette Kopf ist seit in Familienbesitz, wie sie erzählt. Seit drei Jahren führt sie ihn zusammen mit ihrer Schwester. Daher die halbnackte Frau. Zusammen mit dem zugehörigen Partyservice komme sie auf 27 Mitarbeiterinnen. Das klinge zwar viel, im Laden sei man aber unterbesetzt. Kopf will daher gleich zwei neue Leute einstellen. Hat eine Vegetarierin eine Chance?
